Führt künstliche Intelligenz zu Jobverlusten?
Im Technologiesektor haben bedeutende Unternehmen wie Meta (der Mutterkonzern von Facebook) und Alphabet eine erhebliche Anzahl von Entlassungen vorgenommen. Bei Meta mussten seit November 2022 etwa 21.000 Mitarbeiter, was rund 25% der Belegschaft entspricht, ihre Büros räumen.
Bei Shopify betraf es letzten Sommer etwa 20% der Angestellten, während Alphabet plant, dieses Jahr rund 30.000 Mitarbeiter zu entlassen, was etwa 15% seiner Angestellten entspricht. Auch IBM hat bereits 2023 3.900 Personen entlassen, Microsoft etwa 10.000 und LinkedIn rund 700. Selbst die Bild Zeitung musste 200 Mitarbeitende entlassen. Zudem hat Duolingo etwa 10% seiner freien Mitarbeitenden durch KI ersetzt, ähnlich wie die Redaktion von Gizmodo, die alle ihre Übersetzer durch KI ersetzte.
Laut einer Umfrage der Jobberatungsplattform Resumebuilder, in der 1.000 Geschäftsführer befragt wurden, setzen bereits über 50% der Unternehmen generative künstliche Intelligenz ein.
Am häufigsten wird KI verwendet zum Schreiben von Code (66 Prozent), zum Verfassen von Inhalten (58 Prozent), im Kunden-Support (57 Prozent) und zum Erstellen von Besprechungszusammenfassungen (52 Prozent). - Futurezone
Fast 50% der Mitarbeitenden betroffen? Dunkelziffer wohl höher
Der britische Mobilfunker British Telecommunications (BT) kommunizierte zuletzt, dass sie bis zum Jahr 2030 rund 50 Prozent oder rund 55'000 Stellen abbauen zu wollen. Rund 10'000 dieser Positionen werden direkt durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz ersetzt.
Es gibt mehrere Studien, die den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Jobs untersuchen. Hier sind einige Beispiele:
- Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey untersucht, welche Jobsparten besonders bedroht sind, wenn KI zum Einsatz kommt. Laut dieser Studie könnten bis zu 12 Millionen Menschen in den USA ihren Beruf verlieren.
- Eine weitere Studie des Jobportals Indeed, der "AI at Work Report", untersucht, welche Jobs eine KI mit den Kenntnissen von GPT-4 künftig übernehmen könnte. Für diese Studie wurden 55 Millionen Stellenausschreibungen analysiert, in denen über 2600 Fähigkeiten gefragt waren. Das Ergebnis: GPT-4 wäre in der Lage, bei zwei Drittel der angebotenen Jobs 50 Prozent der Aufgabenbeschreibungen zu übernehmen und 20 Prozent der Jobs kann die KI sogar zu 80 Prozent übernehmen.
- Eine Studie von den Machern von ChatGPT untersucht, welche Jobs durch diese spezielle KI-Technologie am stärksten bedroht sind.
Diese Studien zeigen, dass KI einen erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben kann und dass einige Berufe besonders gefährdet sind.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass KI auch neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende Arbeitsplätze verbessern kann, indem sie Routineaufgaben automatisiert und den Fachleuten mehr Zeit für komplexere und kreativere Aufgaben gibt.
Welche Beruf am ehesten betroffen?
Vor allem betroffen scheinen Tech Giganten aber auch zahlreiche Journalist:Innen, Verlage und Support Bereiche inklusive Call Center. Besonders gefährdet sind Jobs von Mitarbeiter:Innen im Einzelhandel, Kassierer:Innen, Verwaltungsangestellte, Handelsvertreter, Verkäufer:Innen, Schichtleiter:Innen, Lieferfahrer:Innen und selbst medizinische Fachangestellte.
Künstliche Intelligenz (KI) hat einen erheblichen Einfluss auf eine Vielzahl von Berufen. Besonders betroffen sind dabei Berufe, die sich auf Routineaufgaben konzentrieren oder in denen KI-Tools zur Automatisierung von Aufgaben eingesetzt werden können. Hier sind einige Berufe, die laut den Suchergebnissen besonders von KI betroffen sind:
- Steuerfachangestellte: KI kann viele Aufgaben in der Steuerberatung automatisieren, wie z.B. die Erstellung von Steuererklärungen oder die Durchführung von Finanzanalysen.
- Mathematiker:Innen: KI kann komplexe Berechnungen und Datenanalysen durchführen, die traditionell von Mathematikern durchgeführt wurden.
- Schriftsteller:Innen und Autor:Innen: KI-Tools können Texte schreiben und sogar kreative Werke wie Gedichte und Geschichten erstellen.
- Auditoren:Innen: KI kann bei der Durchführung von Audits helfen, indem sie große Mengen von Daten analysiert und Unregelmässigkeiten erkennt.
- Webdesigner:Innen: KI kann bei der Erstellung von Webseiten helfen, indem sie automatisch Code generiert oder Designvorschläge macht.
- Datenmanager:Innen: KI kann bei der Verwaltung und Analyse grosser Datenmengen helfen.
- Analysten: KI kann bei der Durchführung von Datenanalysen helfen und sogar Vorhersagen auf der Grundlage von Daten treffen.
- Journalisten: KI kann Artikel schreiben und sogar komplexe Themen recherchieren.
- Programmierer:Innen: KI kann Code schreiben und Fehler im Code finden.
- Dolmetscher:Innen: KI kann Sprachen übersetzen und sogar in Echtzeit dolmetschen.
- Berufe in Marketing und Vertrieb, im Detailhandel, im kaufmännischen Bereich und in der industriellen Produktion: KI kann bei der Automatisierung von Aufgaben in diesen Bereichen helfen und sogar neue Möglichkeiten für die Kundeninteraktion und das Produktmanagement eröffnen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von KI auf diese Berufe nicht unbedingt negativ sind. In vielen Fällen kann KI dazu beitragen, Routineaufgaben zu automatisieren und den Fachleuten mehr Zeit für komplexere und kreativere Aufgaben zu geben.
Schafft KI mehr Arbeitsstellen neu oder diese ab?
Die Frage, ob künstliche Intelligenz (KI) Arbeitsplätze schafft oder abschafft, ist komplex und vielschichtig. Den Suchergebnissen zufolge gibt es Hinweise darauf, dass KI in verschiedenen Sektoren neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafft. So sind beispielsweise derzeit 15 Professorenstellen im Bereich KI verfügbar, was auf eine Nachfrage nach akademischem Fachwissen in diesem Bereich hindeutet. Darüber hinaus werden auf Jobplattformen eine Vielzahl von KI-bezogenen Stellen angeboten, was darauf hindeutet, dass es einen Markt für Fachleute mit Kenntnissen in KI und maschinellem Lernen gibt.
Darüber hinaus hat die KI zwar das Potenzial, bestimmte Arbeitsplätze zu ersetzen, insbesondere solche, die Routineaufgaben und sich wiederholende Tätigkeiten beinhalten, aber sie schafft auch neue Aufgaben, die menschliche Fähigkeiten wie Innovation, Kundendienst und komplexe Problemlösungen erfordern.
Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums aus dem Jahr 2018 geht davon aus, dass Maschinen und Algorithmen bis 2022 133 Millionen neue Stellen schaffen und 75 Millionen Arbeitsplätze verdrängen könnten, was zu einem Nettozuwachs von 58 Millionen Arbeitsplätzen führt.
Darüber hinaus entwickelt sich der Bereich der KI weiter, und es entstehen neue Berufe, die die Welt verändern können, wie z. B. Ingenieure für maschinelles Lernen, Datenwissenschaftler und KI-Berater.
Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die KI zwar zur Verdrängung einiger Arbeitsplätze führen kann, aber auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten in Bereichen schafft, die die KI-Technologien nutzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die KI sowohl neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafft als auch bestimmte Arten von Arbeitsplätzen verdrängt. Der Nettoeffekt auf die Schaffung bzw. den Abbau von Arbeitsplätzen kann je nach Branche, Art der Arbeit und der Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte an neue Technologien variieren.
Klickarbeiter:Innen für unsere KI?
Und zum Schluss noch dies: In einem investigativen Bericht enthüllt Marie-Kristin Boese die verborgene Welt der Klickarbeiter, die fernab vom Glanz des Silicon Valley in Ländern mit niedrigen Löhnen wie Kolumbien arbeiten. Ein prägnantes Beispiel ist Oskarina Fuentes aus Medellin, Kolumbien.
Trotz ihres Ingenieurabschlusses ist sie gezwungen, als Klickarbeiterin zu arbeiten, oft 14 Stunden am Tag, ohne festen Arbeitsvertrag und mit einem Einkommen, das kaum über dem kolumbianischen Mindestlohn liegt. Ihre Aufgaben umfassen das Bewerten und Annotieren von Daten, um KI-Anwendungen zu trainieren – eine Tätigkeit, die nicht nur eintönig klingt, sondern auch schlecht bezahlt ist.
Auslagerung dieser essenziellen Arbeitskräfte durch reiche Technologieunternehmen in Billiglohnländer ist aber keine Novität.
Und die Frage, ob künstliche Intelligenz (KI) mehr Arbeitsplätze schafft oder vernichtet, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt jedoch eine Reihe von Studien und Expertenmeinungen, die darauf hindeuten, dass KI insgesamt mehr Arbeitsplätze schaffen könnte, als sie vernichtet.
Ökonomen der Deutschen Bank Research argumentieren, dass KI letztlich mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten wird. Sie betonen, dass die Geschichte lehrt, dass Technologie nicht zu Arbeitslosigkeit führt. KI hat das Potenzial, die Produktivität zu steigern, Probleme zu lösen und Wohlstand zu schaffen, was letztlich zu mehr Arbeitsplätzen führen könnte.
Eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bestätigt diese Ansicht und stellt fest, dass KI mehr Arbeitsplätze schafft als sie vernichtet. Auch das Weltwirtschaftsforum (WEF) ist optimistisch, dass durch die Künstliche Intelligenz mehr Jobs entstehen als wegfallen.
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Quellen:
[...] https://interestingengineering.com/culture/chatgpt-shrinking-human-workforce-america
[...] https://www.businessinsider.com/british-telecom-ceo-ai-replace-jobs-chatgpt-bt-2023-5?r=US&IR=T
[...] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/ki-klickarbeiter-100.html
[...] https://www.inside-it.ch/auch-bei-ibm-stehen-weltweit-entlassungen-an-20230126
[...] https://edition.cnn.com/2024/01/09/tech/duolingo-layoffs-due-to-ai/index.html
[...] https://techminds.de/magazin/ki-in-der-arbeitswelt/
[...] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/microsoft-entlassung-fuenf-prozent-101.html
[...] https://www.wuv.de/Themen/Tech/Neue-Studie-Welche-Jobs-die-KI-verdraengt
[...] https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz-ki-arbeitsplaetze-chatgbt-100.html
[...] https://www.lufthansa-industry-solutions.com/de-de/karriere/ki-jobs
[...] https://de.indeed.com/q-ai-ki-artificial-intelligence-k%C3%BCnstliche-intelligenz-jobs.html