Warum gilt Google in einer Ära der KI-Sucht nicht mehr als grün?

Googles Ruf als grüner Vorreiter bröckelt, da der Einsatz von KI den Energieverbrauch drastisch erhöht hat. Ein Anstieg der Treibhausgase und ein wachsender Energiehunger kennzeichnen diese Wende.

Warum gilt Google in einer Ära der KI-Sucht nicht mehr als grün?

TLDR: Die vermeintlich "grüne" Google-Suche war gestern. Eine KI-gestützte Anfrage verbraucht heute 10x mehr Energie als eine klassische Suche. Die Tech-Giganten setzen auf Atomkraft als Lösung - aber sind wir nicht selbst Teil des Problems? Jeden Tag verschwenden wir Energie durch gedankenloses KI-Prompting. Und seit der KI-Integration steigt ihr Stromverbrauch dramatisch. Während Tech-Giganten auf Atomkraft setzen, um ihren explodierenden Energiebedarf zu decken, sind wir selbst Teil des Problems: Unser gedankenloser Umgang mit KI-Tools verstärkt den digitalen Energiehunger. Zeit für einen bewussteren Umgang mit unseren KI-Werkzeugen.

Der Glaube an eine umweltfreundliche Google-Suche verliert zunehmend an Überzeugungskraft. Google galt einst als Pionier in Sachen digitaler Nachhaltigkeit, lobte seine energieeffizienten Datenzentren und seine CO2-neutrale Infrastruktur. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei. Seitdem KI-Technologien in die Dienste eingeführt wurden, hat sich der Energieverbrauch des Technologieriesen massiv erhöht.

Trotz verbreiteter Annahmen, dass Google wesentlich energieeffizienter sei als beispielsweise eine ChatGPT-Anfrage, ist diese Behauptung mittlerweile veraltet. Was einst ein einfacher Mausklick war, ist nun zu einem enormen Energieverbraucher geworden. Generative KI-Systeme benötigen etwa 33-mal mehr Energie als traditionelle Softwareanwendungen. Eine einzige KI-gestützte Suchanfrage benötigt heute so viel Energie wie die dreistündige Nutzung eines Smartphones.

Was besonders beunruhigt: Generative KI-Systeme benötigen etwa 33-mal mehr Energie als herkömmliche Software. Mit jedem neuen KI-Feature, das Google einführt, wächst der Energiehunger weiter. Die einst als "grün" gefeierte Suchmaschine entwickelt sich zum digitalen Energiefresser.

Lass uns die konkreten Energiekosten verschiedener digitaler Interaktionen vergleichen:

  • Eine klassische Google-Suche ohne KI: 0,3 Wattstunden (Wh)
  • Eine Google-Suche mit KI-Unterstützung: 3 Wattstunden (Wh)
  • Ein ChatGPT-Prompt: 5 Wattstunden (Wh) oder 0,005 Kilowattstunden (kWh)
  • Eine durchschnittliche Smartphone-Ladung: 19 Wattstunden (Wh)

Diese Zahlen mögen auf den ersten Blick klein erscheinen. Doch multipliziert mit Millionen von Nutzer:innen und Milliarden von täglichen Anfragen ergibt sich ein erschreckendes Bild: ChatGPTs täglicher Energieverbrauch liegt bei 564 Megawattstunden - genug, um eine Kleinstadt zu versorgen.

Mit der Energie, die für eine einzige KI-gestützte Konversation verbraucht wird, könntest du:

  • Dein Smartphone zu einem Viertel aufladen
  • Eine LED-Lampe einen halben Tag betreiben
  • Einen energieeffizienten Laptop eine Stunde lang nutzen

Während bis vor kurzem eine klassische Google-Suche bescheidene 0,3 Wattstunden (Wh) verbrauchte - etwa so viel wie eine LED-Lampe in zwei Minuten - schlägt eine KI-gestützte Suche heute mit dem Zehnfachen zu Buche. Die Integration von KI-Technologien hat Googles Energieverbrauch regelrecht explodieren lassen.

Das Problem sind auch wir und unser digitales Konsumverhalten

Doch während wir mit dem Finger auf die Tech-Giganten zeigen, müssen wir uns einer unbequemen Wahrheit stellen: Das eigentliche Problem sind wir selbst. Täglich jagen wir dem nächsten kostenlosen KI-Tool nach, beschweren uns über Energiekosten, tippen aber gleichzeitig dieselbe Frage in drei verschiedene Chatbots.

Unser Verhalten folgt einem problematischen Muster:

  • Wir googeln Dinge, die wir eigentlich wissen
  • Wir generieren KI-Inhalte, die wir nie verwenden werden
  • Wir wiederholen Anfragen aus Bequemlichkeit
  • Wir erwarten alles kostenlos und sofort

Diese "Wegwerf-Mentalität" bei digitalen Ressourcen hat einen hohen energetischen Preis. Bei 3 Wattstunden pro KI-Anfrage summieren sich überflüssige Prompts schnell zu einem beachtlichen ökologischen Fussabdruck.

Denn während wir mit dem Finger auf die Tech-Giganten zeigen, übersehen wir oft den grössten Energieverschwender: uns selbst. Täglich jagen wir dem nächsten kostenlosen KI-Tool nach, beschweren uns über Energiekosten, tippen aber gleichzeitig dieselbe Frage in drei verschiedene Chatbots. Bei 3 Wattstunden pro KI-Anfrage summiert sich das schnell zu einem beachtlichen ökologischen Fussabdruck.

Die unbequeme Wahrheit ist: Wir sind süchtig nach digitaler Bequemlichkeit. Wie oft googeln wir Dinge, die wir eigentlich wissen? Wie häufig lassen wir ChatGPT Texte generieren, die wir nie verwenden werden? Mit der Energie, die für einen einzigen ChatGPT-Prompt verbraucht wird (0,005 kWh), könnten wir unser Smartphone zu mehr als einem Viertel aufladen.

Die "Kostenlos-Mentalität" im Internet hat zu einer digitalen Wegwerfgesellschaft geführt. Wir behandeln KI-generierte Inhalte wie Fast Food: schnell konsumiert, wenig wertgeschätzt, verschwenderisch im Umgang. Während wir uns über den Stromverbrauch von Bitcoin-Mining aufregen, erzeugen wir gedankenlos redundante KI-Anfragen, die in Summe einen ähnlich problematischen Energieverbrauch verursachen.

Der Weg zu nachhaltigem KI-Konsum und Atomkraft als umstrittene Lösung

Angesichts des explodierenden Energiebedarfs greifen die grossen Tech-Konzerne zu überraschenden Massnahmen. Google hat einen Vertrag mit Kairos Power abgeschlossen, um ab 2030 Strom aus kleinen modularen Reaktoren (SMRs) zu beziehen. Bis 2035 sollen 6-7 dieser Mini-Kraftwerke jährlich 500 Megawatt Leistung für die KI-Rechenzentren liefern.

Microsoft geht noch weiter und plant die Wiederbelebung des stillgelegten Reaktors von Three Mile Island. Ab 2028 soll dieser 800 Megawatt jährlich für Microsofts Rechenzentren produzieren. Auch Amazon investiert in die SMR-Technologie und plant vier eigene Reaktoren für die frühen 2030er Jahre.

Diese Renaissance der Atomkraft ist kontrovers, aber nachvollziehbar: Der Stromverbrauch von US-Rechenzentren wird sich bis 2030 verdreifachen. Die Tech-Giganten suchen verzweifelt nach CO2-armen Energiequellen, die zuverlässig Grundlast liefern können. Die neue Generation von Kernkraftwerken verspricht mehr Sicherheit und Effizienz - aber die alten Fragen nach Endlagerung und Risiken bleiben.

Die Lösung liegt nicht im kompletten Verzicht auf KI-Technologie, sondern in einem bewussteren Umgang damit. Statt gedankenlos jede Frage an ChatGPT weiterzureichen, sollten wir lokale Wissensdatenbanken aufbauen. Statt kostenlose Tools zu missbrauchen, könnten wir in qualitativ hochwertige Lösungen investieren.

Konkrete Schritte könnten sein: Fragen sammeln und gebündelt bearbeiten, wichtige Informationen lokal speichern (zum Beispiel in Obsidian), redundante Anfragen vermeiden und vor allem: das eigene Know-how systematisch entwickeln. Local Language Models bieten dabei eine energieeffiziente Alternative für viele Anwendungsfälle.

Der eigentliche Wendepunkt in der Energiedebatte um KI liegt nicht in der Technologie, sondern in unserem Bewusstsein. Jede überflüssige Anfrage trägt zu einem wachsenden ökologischen Fussabdruck bei. Die Frage ist nicht, ob KI zu viel Energie verbraucht – sondern ob wir bereit sind, unseren Teil der Verantwortung zu übernehmen.

Innovation versus Nachhaltigkeit: Ein Balanceakt

Die Technologiebranche steht vor einem gewaltigen Dilemma: Einerseits treibt der KI-Boom Innovationen in nie dagewesenem Tempo voran. Andererseits droht der explodierende Energieverbrauch alle Nachhaltigkeitsziele zu torpedieren. Prognosen deuten darauf hin, dass sich der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2026 verdoppeln wird.

Google, Microsoft und andere Technologiegiganten investieren Milliarden in die Entwicklung energieeffizienterer KI-Modelle. Doch der Trend zu immer komplexeren Systemen droht diese Bemühungen zu überholen. Die Branche bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und ökologischer Verantwortung.

Die wahre Innovation der kommenden Jahre wird möglicherweise nicht in noch grösseren Sprachmodellen liegen, sondern in der Entwicklung ressourcenschonender KI-Systeme. Doch auch hier gilt: Die beste Technologie nützt wenig ohne verantwortungsvolle Nutzer:innen.

Der Energieverbrauch von KI-Systemen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Während die Tech-Unternehmen an effizienteren Modellen arbeiten und in nachhaltige Energiequellen investieren, liegt ein grosser Teil der Verantwortung bei uns Nutzer:innen.

Eine nachhaltige KI-Zukunft erfordert Engagement auf allen Ebenen: Von den Tech-Giganten über die Politik bis zu jedem:r einzelnen Nutzer:in. Die Entscheidung der Tech-Konzerne für Atomkraft zeigt, wie komplex die Suche nach Lösungen ist. Umso wichtiger ist es, dass wir als Verbraucher:innen unseren Teil beitragen.

Der Weg zu einer nachhaltigen KI-Zukunft beginnt mit kleinen Schritten: Jede vermiedene überflüssige Anfrage, jede lokal gespeicherte Information, jede durchdachte Nutzung trägt dazu bei, unseren digitalen Fussabdruck zu reduzieren.


Disclaimer: dieser Artikel wurde nach meinem eigenen Wissen und dann mit Recherchen mit KI (Perplexity.Ai und Gemini.Google.com) manuell zusammen gestellt und mit Deepl.com/write vereinfacht. Der Text wird dann nochmals von zwei Personen meiner Wahl gelesen und kritisch hinterfragt. Das Bild stammt von Ideogram und ist selbst erstellt. Dieser Artikel ist rein edukativ und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte melde dich, wenn Du Ungenauigkeiten feststellst, danke.


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Quellen:

[...] https://prompt-engineering.club/wie-viel-strom-braucht-chatgpt//

[...] https://www.reddit.com/r/aipromptprogramming/comments/1212kmm/according_to_chatgpt_a_single_gpt_query_consumes/?tl=de

[...] https://www.t-online.de/digital/aktuelles/id_100416212/chatgpt-umweltbilanz-wie-viel-energie-die-ki-verbraucht.html

[...] https://www.googlewatchblog.de/2024/09/eine-chatgpt-anfrage-benoetigt-zehn-mal-mehr-strom-als-eine-google-websuche-eine-betrachtung-mit-luecken/

[...] https://www.morgenpost.de/politik/article407516407/atomkraftwerke-sollen-das-grosse-ki-problem-der-tech-riesen-loesen.html

[...] https://www.swissinfo.ch/ger/google-will-atomstrom-f%C3%BCr-rechenzentren-einkaufen/87731551

[...] https://www.innovationnewsnetwork.com/ai-energy-demand-googles-emissions-climb-by-nearly-50/48918/

[...] https://www.cnbc.com/2024/07/02/googles-carbon-emissions-surge-nearly-50percent-due-to-ai-energy-demand.html

[...] https://www.trendingtopics.eu/google-umweltbericht-2024-ki-als-extremer-co2-verursacher/

[...] https://www.techrepublic.com/article/google-ai-environmental-impact/

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